Persönliche Ermutigung durch Theaterspielen
Bei zahlreichen Workshops konnte ich beobachten, wie schnell junge Menschen im geschützten Rahmen einer Theaterwerkstatt aus sich herausgingen. Ohne Angst, Fehler zu machen oder sich vor anderen
zu blamieren, brachten sie ihre Phantasien zum Ausdruck. Oft überraschten sie damit ihre MitschülerInnen, LehrerInnen – und sich selbst.
Am Toihaus Theater Iniitierte ich Schul-Workshops mit Ensemble-Mitgliedern. Die KünstlerInnen nahmen in die Klassen Themen mit, die sie sich zuvor für die Stückentwicklung selbst gestellt hatten.
Die SchülerInnen spielten dazu nach eigenen Ideen.
Kompetentes Publikum
Bei den Theaterbesuchen zeigte es sich: Das eigene künstlerische Tun sensibilisierte die Kinder und Jugendlichen für das Bühnengeschehen. Neben dem gesprochenen Wort konnten sie nun auch die Körpersprache, Bewegungen, Gesten und Bilder „verstehen", ja sogar mit den eigenen Ideen im Workshop kritisch vergleichen.
Partnerschaften mit Schulen ...
... führten stets zu einem starken Koordinations-Team: eine Lehrperson für die Schule und ich für das Theater.
Berufsschule und Theater
Lehrlinge machen Theater – das Konzept stammt von der deutschen Drogeriemarktkette dm. Gemeinsam mit KünstlerInnen erarbeiten die Lehrlinge in jedem Ausbildungsjahr ein Theaterstück mit Aufführung. Die Berliner Theater-Regisseurin Sylvia Háthazy ist bei dm dafür verantwortlich. Ich lud sie ein, das Modell mit Salzburger Berufsschulen zu erproben. In Tamsweg entstand die gekürzte Schulfassung dieser dm-Ausbildungsschiene, mit begeisterten Reaktionen, auch filmisch dokumentiert und in einer Bachelorarbeit wissenschaftlich evaluiert.
Bild: Aufführung Berufsschule Tamsweg, Foto: Piet Six/Toihaus Theater
Berufsbildende Höhere Schule und Theater
Von 2012 – 2015 initiierte und koordinierte ich das Projekt p(ART), eine dreijährige Partnerschaft von Schule und Theater, finanziert von KulturKontakt Austria. Partner waren das Toihaus
Theater und die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Bischofshofen.
Besuche von Vorstellungen für Kleinkinder, Künstlergespräche, Workshops und Theateraufführungen, auch im Übungskindergarten, führten zu einem intensiven Austausch. Der Höhepunkt waren die
Workshop-Tage mit Künstlerinnen auf der Theaterbühne im Toihaus.
Foto: Gruber/Toihaus Theater
Volksschule und Kindergarten: Zauber der Stille
Kinder entdeckten mit KünstlerInnen das Phänomen der Stille – was aus ihr entsteht, was zu ihr führt. In Workshops mit Geste, Bewegung, Bild, Klang und Geräusch erlebten sie zugleich Elemente neuer Musik.
20 Schulklassen aus sechs Schulen in Salzburg und Saalfelden, ein Kindergarten und 15 Künstler*innen arbeiteten in 69 Workshops. Das Stück „Die Stille" (Idee: Gudrun Raber-Plaichinger, Toihaus
Theater) bot mir den Anlass für diese mehrspartige Vermittlung neuer Musik.
Mitfinanzierung: Pro Salzburg; siehe die Projekt-Reportage.
Foto: Piet Six/Toihaus Theater
Bild: malende Schülerin, Foto: Gruber/Toihaus Theater
Sonderschule, Theater und Malerei
Malen und dazu Geschichten erfinden, spielen, tanzen, erzählen und schreiben: jedes Jahr arbeiteten die Klasse des Sozialpädagischen Zentrums I in Salzburg und ihre Lehrerin Evelyn Fichtler mit mir und Ensemblemitgliedern vom Toihaus Theater zusammen. Besonders schön war es, wenn sich die unterschiedlichen Künste vermischten.
Bei der 100-Jahr Feier der Schule beeindruckten die Jugendlichen das zahlreiche Publikum – darunter viel Prominenz aus Politik und Kirche – mit berührendem Tanztheater. Ausgehend von ihren gemalten Bildern, die sie im Atelier eines bildenden Künstlers geschaffen hatten, entwickelten sie mit einem kroatischen Schauspieler und einer Salzburger Tänzerin das Stück.